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Datenaufbewahrung und Archivierung nach GDPdU: Der Leitfaden

Die Datenaufbewahrung und Archivierung gemäß den Grundsätzen zum Datenzugriff und zur Prüfbarkeit digitaler Unterlagen (GDPdU) ist ein Thema, das jedes Unternehmen betrifft. Es geht darum, wie digitale Daten korrekt und gesetzeskonform gespeichert werden. Dieser Leitfaden hilft dir, die komplexen Anforderungen zu verstehen und umzusetzen, um Compliance sicherzustellen und kostspielige Strafen zu vermeiden.

Gesetzliche Anforderungen an die Datenaufbewahrung

Die GDPdU regelt, wie Unternehmen in Deutschland ihre digitalen Daten aufbewahren müssen. Das Gesetz schreibt vor, dass alle steuerrelevanten Daten über bestimmte Zeiträume unveränderbar und vollständig gespeichert werden müssen. Die Aufbewahrungsfristen variieren je nach Art der Daten. Geschäftsbriefe, Buchungsbelege und Jahresabschlüsse müssen beispielsweise zehn Jahre aufbewahrt werden. Es ist wichtig, diese GDPdU Datenformate zu kennen und einzuhalten.

Die Anforderungen an die Unveränderbarkeit und Vollständigkeit sind besonders wichtig. Das bedeutet, dass die Daten während der Aufbewahrungsfrist nicht manipuliert werden dürfen und alle relevanten Informationen enthalten sein müssen. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Systeme diese Anforderungen erfüllen, um im Falle einer Betriebsprüfung keine Probleme zu bekommen. Ein Blick auf die digitale Betriebsprüfung kann hier sehr hilfreich sein.

Ein praktisches Beispiel: Stell dir vor, dein Unternehmen wickelt einen großen Teil seiner Kommunikation per E-Mail ab. Diese E-Mails enthalten oft steuerrelevante Informationen, etwa Vertragsverhandlungen oder Rechnungsdetails. Nach GDPdU musst du diese E-Mails revisionssicher archivieren. Das bedeutet, dass du sie nicht einfach nur in einem E-Mail-Archiv ablegen darfst, sondern sicherstellen musst, dass sie nachträglich nicht verändert werden können und bei Bedarf im Originalzustand wiederhergestellt werden können.

Die GDPdU ist mittlerweile in der Abgabenordnung (AO) aufgegangen, genauer gesagt in den §§ 146, 147 AO. Trotzdem wird der Begriff GDPdU weiterhin verwendet, da er sich in der Praxis etabliert hat. Wichtig ist, dass die in der GDPdU enthaltenen Prinzipien weiterhin gelten und durch die AO gestärkt werden. Dies unterstreicht die Bedeutung der digitalen Archivierung und Datenhaltung im Steuerrecht.

Revisionssichere Archivierung: So funktioniert’s

Revisionssichere Archivierung bedeutet, dass Daten so archiviert werden, dass sie nachträglich nicht mehr verändert werden können und jederzeitOriginalgetreu wiederhergestellt werden können. Um dies zu gewährleisten, gibt es verschiedene Methoden und Systeme, die Unternehmen einsetzen können. Dazu gehören beispielsweise spezielle Archivierungssysteme, die die Daten in einem unveränderbaren Format speichern.

Ein wichtiger Aspekt der revisionssicheren Archivierung ist die Sicherstellung der Datenintegrität. Das bedeutet, dass die Daten während der Archivierung nicht beschädigt werden dürfen. Unternehmen sollten daher Maßnahmen ergreifen, um die Daten vor Verlust oder Beschädigung zu schützen. Dies kann beispielsweise durch regelmäßige Backups oder durch den Einsatz von redundanten Speichersystemen erfolgen. Auch die Auswahl geeigneter Softwarelösungen für GDPdU Compliance spielt eine entscheidende Rolle.

Es gibt verschiedene Technologien, die bei der revisionssicheren Archivierung helfen. WORM-Speicher (Write Once Read Many) stellt sicher, dass Daten einmal geschrieben und dann nicht mehr verändert werden können. Auch die Verwendung von Hash-Werten zur Überprüfung der Datenintegrität ist üblich. Dabei wird ein eindeutiger Hash-Wert für jede Datei erstellt. Wenn sich die Datei ändert, ändert sich auch der Hash-Wert, wodurch Manipulationen sofort erkennbar sind.

Ein Beispiel für eine revisionssichere Archivierung in der Praxis ist die Archivierung von digitalen Rechnungen. Diese müssen nicht nurGoBD-konform, sondern auch revisionssicher archiviert werden. Das bedeutet, dass sie im Originalformat gespeichert werden müssen (z.B. als PDF/A) und nachträglich nicht mehr verändert werden dürfen. Nur so können Unternehmen sicherstellen, dass sie im Falle einer Prüfung den Anforderungen des Finanzamts gerecht werden.

Herausforderungen und Best Practices im Überblick

Die Datenaufbewahrung und Archivierung nach GDPdU kann für Unternehmen eine Herausforderung darstellen. Eine der größten Herausforderungen ist die Komplexität der gesetzlichen Anforderungen. Es ist nicht immer einfach, den Überblick zu behalten und sicherzustellen, dass alle Anforderungen erfüllt werden.

Um Fehler zu vermeiden und die Prozesse zu optimieren, sollten Unternehmen Best Practices befolgen. Dazu gehört beispielsweise die Erstellung eines klaren Konzepts für die Datenaufbewahrung und Archivierung. In diesem Konzept sollten alle relevanten Aspekte berücksichtigt werden, wie beispielsweise die Aufbewahrungsfristen, die Archivierungsmethoden und die Maßnahmen zur Sicherstellung der Datenintegrität. Auch die Implementierung von internen Kontrollsystemen (IKS) ist ratsam, um die Einhaltung der GDPdU-Anforderungen zu gewährleisten.

Weiterhin ist es wichtig, die Mitarbeiter regelmäßig zu schulen und zu sensibilisieren. Die Mitarbeiter sollten wissen, welche Daten aufbewahrt werden müssen und wie die Archivierungsprozesse funktionieren. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Daten korrekt archiviert werden und im Falle einer Betriebsprüfung keine Probleme entstehen. Informiere dich rechtzeitig über mögliche GDPdU Strafen und Konsequenzen , um diese zu vermeiden.

Eine weitere Best Practice ist die regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung des Archivierungssystems. Die technologische Entwicklung schreitet schnell voran, und es ist wichtig, dass das Archivierungssystem auf dem neuesten Stand ist. Auch die gesetzlichen Anforderungen können sich ändern, weshalb es wichtig ist, die Prozesse regelmäßig zu überprüfen und anzupassen. Eine Dokumentation aller Archivierungsprozesse und -richtlinien hilft dabei, den Überblick zu behalten und die Compliance sicherzustellen.

Ein häufiger Fehler ist die unzureichende Berücksichtigung von Metadaten. Metadaten sind Informationen über die Daten, wie beispielsweise das Erstellungsdatum, der Autor oder der Dateityp. Diese Informationen sind wichtig, um die Daten später wiederzufinden und ihre Authentizität zu überprüfen. Unternehmen sollten daher sicherstellen, dass sie alle relevanten Metadaten erfassen und speichern.

Zusammenfassung

Die korrekte Datenaufbewahrung und Archivierung ist für die GDPdU-Compliance unerlässlich. Unternehmen müssen die gesetzlichen Anforderungen kennen und sicherstellen, dass ihre Systeme und Prozesse diese erfüllen. Durch die Einhaltung der Best Practices und die regelmäßige Überprüfung der Prozesse können Unternehmen Fehler vermeiden und Compliance sicherstellen. So vermeidest du unnötige Risiken und stellst sicher, dass dein Unternehmen auch in Zukunft erfolgreich ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die GDPdU-konforme Datenaufbewahrung und Archivierung ein komplexes Thema ist, das jedoch mit den richtigen Maßnahmen und Prozessen gut zu bewältigen ist. Wichtig ist, dass du dich frühzeitig mit den Anforderungen auseinandersetzt, ein klares Konzept erstellst und deine Mitarbeiter regelmäßig schulst. So stellst du sicher, dass dein Unternehmen den gesetzlichen Anforderungen entspricht und im Falle einer Betriebsprüfung keine bösen Überraschungen erlebt.

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